Was haben Spinnennetze und Polymerfolien gemeinsam?

Spinnennetze sind außergewöhnlich elastisch und reißfest. Dies liegt an den Proteinen in den Fasern natürlicher Spinnenseide. Jeder, der sich schon mal in einem solchen verfangen hat, weiß wovon die Rede ist. Kanadische Forscher haben sich nun Gedanken gemacht, ob man diese Eigenschaften nicht nachahmen und für die Verpackungsindustrie einsetzen könnte.

„Da alle Proteine aus Polypeptidketten bestehen, können wir unter den richtigen Bedingungen dafür sorgen, dass sich pflanzliche Proteine genau wie Spinnenseide selbst zusammensetzen.“ , sagte Professor Tuomas Knowles, Forschungsleiter, Universität Cambridge.

Es wurde eine Polymerfolie entwickelt, welche die Struktur der Spinnenseide nachahmt und Plastik bei Haushaltsprodukten ersetzen könnte. Dazu hat die Universität Cambridge das Spin-off Xampla gegründet, welches die Vermarktung der Entdeckung übernehmen soll. Xampla hat inzwischen schon einige Produkte herausgebracht, die wie synthetische Polymere funktionieren, sich jedoch natürlich und vollständig abbauen, ohne die Umwelt zu schädigen. Sozusagen vegane Spinnenseide ohne Spinne.

Dieses Material kann die alltäglichen Einwegkunststoffe ersetzen, die man überall sieht, z.B. Tüten, flexible Verpackungsfolien und auch die weniger offensichtlichen, wie Mikroplastik in Flüssigkeiten und Lotionen.

Interessant ist auch das Video von Xampla, welches das supramolekulare Protein beschreibt, das die natürliche Fähigkeit von Pflanzenproteinen zur Selbstorganisation nutzt, um starke und flexible Ersatzprodukte für Einwegplastik zu entwickeln.

Quelle: Interpack.de und Xambla
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