Immer mehr Menschen wird klar, dass vieles geändert werden muss und dies so schnell wie möglich. Der Natur gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung. Was können wir alle tun, um selbst einen kleinen Beitrag in unserem ganz persönlichen Umfeld zu leisten?

Was erleben wir in unserer Welt heute? Immer mehr Konsum, Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung haben sich in unser Leben geschlichen. Jeden Tag finden wir Werbung in unseren Briefkästen, auf unserer Social-Media-Webseite, in Zeitungen, online oder auch digital. Diese verführt uns zu kaufen und vernebelt uns die Sinne. Wir übersehen die wichtigen Elemente: Zusammenhalt, Sicherheit, saubere Luft, gesunde Böden und die ursprüngliche Natur.

Was heißt denn Nachhaltigkeit? Das Synonym besagt: Dauerhaftigkeit, Beharrlichkeit oder im ökologischen Sinne umweltbewusst. Wir stehen zurzeit an vielen Punkten (Kipppunkten) an der Wand und wissen, dass etwas geschehen muss. Nachhaltig zu leben heißt nicht, dass wir wieder ins Mittelalter verfallen müssen, sondern es geht darum, neue Wege zu beschreiten, ganzheitlich zu denken, solidarisch mit Mensch, Natur, Tieren und Umwelt zu sein.

Eine ökologische Land- und Forstwirtschaft hat z. B. das Potenzial, Treibhausemissionen zu binden. Pflanzen und Bäume haben die Eigenschaft durch Fotosynthese den Kohlenstoff CO₂ zu binden, sozusagen in Biomasse umzuwandeln und Sauerstoff zu produzieren. Das weiß ja eigentlich jedes Kind, so der Tenor. Ein weiteres persönliches Thema ist der tägliche oder wöchentliche Einkauf. Wir können darauf achten, wo die Lebensmittel hergestellt werden, ob sie ohne Gentechnik erzeugt wurden und ob der Tierschutz Beachtung findet bzw. fand. Des Weiteren spielen Transparenz und Fairness eine Rolle.

Aus dem Bauer Werner Lampert wurde ein Unternehmer. Angefangen hat alles in den 80er Jahren, wo er in Wien einen Großhandel für Bio-Lebensmittel öffnete. 1994 entwickelte er eine eigene Bio-Marke und 1998 gründete er die Werner Lampert BeratungsGmbH. Es entstand unter Mithilfe von vielen Expertinnen und Experten der „Prüf Nach!-Standard“ basierend auf 8 Grundwerten.

Die 8 Grundwerte sind:

Authentische Herkunft – Jeder Rohstoff hat seine Herkunftsregion, wo er sich an die geografischen Gegebenheiten wie Klima und Böden angepasst hat. Dort ist die Produktion besonders ressourcenschonend, das kulturelle Wissen vorhanden und der natürliche Kreislauf einer Region wird gefördert.

Natur- und Klimaschutz – Mehr als ein Drittel der Landoberfläche ist Agrarfläche. Die Landwirtschaft hat daher ein großes Potenzial, zum Vorreiter für Klima- und Artenschutz zu werden.

Ohne Gentechnik – Das landwirtschaftliche System ist komplex, wie auch jedes Lebewesen und Ökosystem. Die Folgen von gentechnischen Eingriffen in das Erbgut, wozu wir auch die molekularbiologische Methode CRISPR/Cas zählen, sind noch nicht abschätzbar. Es kommt daher das Vorsorgeprinzip zum Tragen. In der gesamten Produktionskette dürfen keine gentechnisch veränderten Organismen eingesetzt werden.

Tierschutz – Dies bedeutet, für das Wohlergehen und die Gesundheit der Nutztiere zu sorgen und ihr natürliches Verhalten zu fördern. Denn hochwertige Lebensmittel können nur von gesunden und artgemäß gehaltenen Tieren stammen.

Lebensmittelqualität – Über Geschmack lässt sich streiten, über Qualität nicht. Durch eine sorgsame Verarbeitung, Rezepturen, die weitestgehend ohne Hilfs- und Zusatzstoffe auskommen, und möglichst traditionelle Herstellungsweisen, erreichen einen besonders ursprünglichen Geschmack und höchste Lebensmittelqualität.

Transparenz – Transparenz, Ehrlichkeit, Authentizität – wichtige Eigenschaften bei Menschen und der Lebensmittelproduktion. Prüf Nach! erfasst über die eigens entwickelte Qualitätssicherungsdatenbank alle Produktionsfortschritte, alle Lieferanten, mit denen zusammengearbeitet wird, sind an diese angebunden. Dies ermöglicht die Kontrolle und Übersicht über weite Bereiche der Wertstoffkette.

Fairness gegenüber Landwirtinnen und Landwirten – Diese produzieren nicht nur unser Essen, sondern erhalten auch unsere Kulturlandschaften und dafür gebührt ihnen volle Wertschätzung und Respekt. Es geht um faire Bedingungen im Sinne von langfristigen Kooperationen und eine angemessene Entlohnung.

Vertrauen durch Fairness gegenüber Kundinnen und Kunden – Vertrauen muss man sich verdienen. Dies wird erreicht durch die Offenlegung des Tuns und Handelns, damit alles nachvollziehbar wird.

Werner Lampert, die Zitate wurden leicht zusammengefasst.
Werner Lampert

Das Unternehmen bedient heute in Deutschland und Österreich viele Fachbereiche aus Landwirtschaft, Ernährung, Ökologie, Marketing, Technologie und mehr und hilft vielen Menschen und Unternehmen, eine neue Denkweise zu entwickeln. Interessiert haben mich vor allen Dingen die vier Dimensionen der Nachhaltigkeit:

  • Ökologie umfasst die Erhaltung der Natur, Umwelt und natürlicher Ressourcen für künftige Generationen durch zum Beispiel Klima-, Wasser- und Artenschutz.
  • Ökonomie braucht Wirtschaftsweisen, die der jetzigen und den kommenden Generationen einen tragfähigen Lebensstandard und die Deckung ihrer Bedürfnisse gewähren.
  • Soziale Nachhaltigkeit betrifft beispielsweise die Sicherung fairer Arbeitsbedingungen, Entlohnungen und Partnerschaften, z. B. in der Landwirtschaft.
  • Gute Unternehmensführung fußt auf Transparenz. Ein verantwortliches Handeln und Wirtschaften bedingt die Offenlegung von Warenströmen und Produktionsweisen.

Anders zu denken ist für uns alle eine Herausforderung, da wir in unseren Gewohnheitsstrukturen gefangen sind und vielem kaum Aufmerksamkeit schenken. Einfach mal im ganz Kleinen beginnen. Wo produziert man zu viel Müll, wie wähle ich meine Lebensmittel aus usw. Mit der Zeit wird dann mehr daraus. Lasst uns beginnen!

Quelle: Lampert
Bildquellen: Pixabay und Lampert