Erschrecken wir, wenn uns der Name eines bekannten Menschen nicht mehr einfällt oder nicht mehr wissen, warum wir in einen bestimmten Raum gegangen sind? Sind dies simple Gedächtnislücken oder bedenkliche Anzeichen? LISA GENOVA beruhigt: Unser Gehirn kann sich nicht alles merken, Vergessen gehört zu seinen Grundfunktionen.

Aus aktuellem Anlass in meinem Bekanntenkreis bin ich beim Stöbern von Lichtblicken auf ein Buch gestoßen, welches ich Euch gerne mal vorstellen möchte.

Dieses Buch hat LISA GENOVA, geboren 1970, geschrieben. Sie ist in Harvard als Neurologin ausgebildet worden. In Ihre Romane lässt sie ihre kognitionspsychologische Expertise einfließen. Sie hat zahlreiche Preise für ihre wissenschaftliche Arbeit bekommen und ist in Dokumentarfilmen und TV-Sendungen zum Thema Gedächtnis und Altern zu sehen.

Dieses Buch kann bei AMAZON bei Interesse gekauft oder heruntergeladen werden.

Demenz ist eine der Krankheiten, welche mit sehr großen Ängsten verknüpft ist. Wenn man sich an viele Dinge nicht mehr erinnern kann und ein gewisses Alter erreicht ist, dann denken viele Menschen: Habe ich Demenz? Dazu kommt noch, dass einige Medien immer wieder auch hier Schreckensszenarios aufbauen. Und ja, wenn jemand wirklich Demenz und/oder Alzheimer hat, dann ist dies für ihn und seine Umgebung nicht einfach. Doch ist unsere Angst in jedem Fall begründet?

Die Autorin beginnt mit einer beruhigenden Erkenntnis: Es ist kein Zeichen der Demenz, wenn die Gedächtnisleistung mit zunehmendem Alter abnimmt.

Unser Gehirn bewirkt jeden Tag unzählige Wunder. Es sieht, hört, schmeckt, riecht und spürt Berührungen. Es empfindet Schmerz, Vergnügen, Temperatur, Stress und viele Gefühle, plant Abläufe und löst Probleme und vieles andere mehr. Die Erinnerung ist das herausragendste Wunder, welches unser Gehirn vollbringt.

Wenn man sich nicht mehr an Namen, Telefonnummern oder vergisst, warum man in einen Raum gegangen ist, dann ist dies nicht immer Vergesslichkeit. Oft hat dies mit mangelnder Aufmerksamkeit zu tun, wenn man sich etwas nicht richtig eingeprägt hat und keine Erinnerungsspur angelegt wurde. Jeder von uns hat schon mal eine Situation erlebt, wo einem z. B. ein Buch begegnet, welches man schon immer haben wollte und sozusagen plötzlich auftaucht. Dieses Buch stand voraussichtlich schon sehr lange in der Buchhandlung, es wurde nur nicht gesehen. Besonders gut können wir uns alle Dinge merken, welche mit emotionalen Bedeutungen zusammen hängen. Je wichtiger für uns eine Sache ist, desto mehr Aufmerksamkeit richten wir auf sie.

Es gibt viele Gründe, warum wir uns an manches nicht mehr erinnern können. Es liegt uns beispielsweise ein Wort auf der Zunge und will uns partout nicht einfallen und je mehr wir darüber nachdenken, umso weniger fällt es uns ein. Erst wenn wir es schaffen, das Gedächtnis loszulassen, dann kommt die Erinnerung oft mühelos. Auch Stress, mangelnder Schlaf und vielfältige Probleme sorgen dafür, dass unser Gedächtnis nicht immer so funktioniert, wie wir es uns wünschen. Die Autorin plädiert für Erinnerungshilfen, wie z. B. Notizzettel, Smartphones, Kalender u. v. m.

Die zweite Seite, wie schon im Buchtitel vermerkt, ist die Kunst des Vergessens. Die Autorin schreibt, dass wir das Vergessen gerade für unsere Überlebensfähigkeit brauchen, wie auf der anderen Seite das Erinnern. Genova plädiert dafür, das Gedächtnis auf der einen Seite ernst zu nehmen und sich gut darum zu kümmern, auf der anderen Seite jedoch nicht zu viel Bedeutung beizumessen.

Alles in allem ist dieses Buch vielleicht eine Hilfe für Menschen, die ihrem Gedächtnis „auf den Grund“ gehen möchten, daher habe ich dieses als Lichtblick vorgestellt.

Quelle: Amazon (siehe Link oben unter dem Buchtitel)
Bildquelle: Pixabay und Amazon